US-Visum

Meine Reise in die USA ist gebucht, nur das Visum fehlt noch. Ein ESTA-Formular ausfüllen ist dafür erforderlich, was am PC kein Problem ist (ESTA = Electronic System for Travel Authorization, U.S. Customs and Border Protection). Doch nun mein Pech: ich war vor einigen Jahren im Iran und habe mir dort kulturelle Highlights angeschaut. Das aber geht für ein ESTA-Visum gar nicht. «Reise nicht autorisiert» steht auf der ESTA-Antwort, mit dem Hinweis, ich könne es beim Department of State versuchen.

Dieser «Versuch» ist ein zeitaufwendiges Verfahren. Man muss viel Text lesen, dabei auch viele Warnungen vor Geldverlust oder sogar Strafen bei kleinen Fehlern, man soll sich viel Zeit nehmen, ein Erfolg sei keineswegs garantiert, eine Reise nach Bern zur US-Botschaft sei überdies notwendig mit einer Liste von mitzubringenden Unterlagen, usw. Die Website des Departments of State mit dem dort auszufüllenden Formular ist nicht state of the art, nämlich kompliziert zu bearbeiten und teilweise schikanös.  Ein ernsthaftes Unterfangen also. Es entsteht der Eindruck, die US-Behörden versuchten damit dem Iran zu schaden, indem sie Touristen von einer Reise nach Persien abschrecken wegen der Folgen für zukünftige US-Reisen. Bei mir ist es jedoch umgekehrt: Hätte ich das vor der Reisebuchung in die USA gewusst, so hätte ich leicht darauf verzichtet. Es gibt ja noch andere Destinationen auf dieser Welt, die einfacher zu besuchen sind und wo man auch behördlicherseits willkommen ist.

Und dann die Reise nach Bern zur US-Botschaft: Die SBB haben wieder mal ein technisches Problem, ein Zug fällt aus. Zum Glück habe ich eine Zeitreserve eingeplant, so dass ich den vereinbarten Termin trotzdem einhalten kann. Auf der Botschaft ist dann alles gut organisiert, die Abläufe sind eingespielt, die fünf oder sechs Mitarbeitenden, mit denen ich direkt zu tun habe, freundlich und unkompliziert.